Zum Abschied EDGAR WALLACE, so ist der Dank vom OLC.

Grusel und dann noch ins Feindesland.

Was muss ich nur verbrochen haben?

Spaß beiseite.

Als ich seinerzeit bei Diethelm vorstellig wurde, weil ich aus Gesundheitsgründen für den Vergnügungswart nicht mehr zur Verfügung stehen würde, war mir selber nicht gut dabei. 15 Jahre und  dann dieses Ende. Leider hat sich mir diese Entscheidung aufgezwungen.

Der Jahreswechsel kam und im Frühjahr bei der OLC Jahreshauptversammlung war es dann soweit das Zepter zurückzugegeben. Eine Lösung für diese Position im Verein wird sich noch etablieren. Was mir nicht klar war, dass der OLC, d. h. der Vorstand, Moni und mir ein Abschiedsgeschenk machte. Im ersten Moment waren wir so überrascht, dass wir nicht genau dieses Geschenk wahrnahmen. Aber beim zweiten Blick darauf wurde mir klar, Diethelm entpuppte sich als Schelm. Wir sollten nach Frankfurt ins Kulturleben.

Stalburg Theater

 Aha, keine Ahnung und dann!

EDGAR WALLACE – DAS GASTHAUS AN DER THEMSE

Vielleicht auch noch in Englisch?

Zum Glück war es nicht das Englische Theater in Frankfurt.

Googln und schon waren die ersten Schrecken nicht mehr so dramatisch. Es gab direkt neben dem Stalburg Theater eine Stalburg Ebbelwoigaststätte. Das hörte sich schon verlockend an und die Info über das Edgar Wallace Stück erinnerten mich an die legendären Edgar Wallace Filme, die man früher in sich hineinsog, weil Spannung bei den meisten dieser Filme programmiert war.

Der Tag kam und wir ( Moni und ich ) machten uns auf den Weg ins Fei…………  über den Main. Wenig Verkehr und so war die abendliche Fahrt ohne Probleme. Kaiserlei, Eissporthalle, Alleenring und dann Glauburgstrasse. Alles palletti und man glaubt es nicht, direkt vor dem Stalburg Theater auch noch ein Parkplatz, was will ein Offenbacher mehr.

Ins Gasthaus rein und genau wie man sich eine alte Apfelweinkneipe vorstellt, so sah es hier aus. Zusätzlich noch ein alter Kanonenofen in der Mitte der wunderbar warm machte, denn es war draußen sehr ungemütlich, eben Aprilwetter. Ein freundlicher Wirt, wir waren eine der ersten Gäste, der uns über alles informierte. Getränke, Essen und wie es mit dem nebenstehendem Theater abläuft. Also erst einmal das Getränk, leider als Autofahrer ging nur ohne Geschmack. Dafür war die Karte genau das Richtige, leider war ich auf Diät, so war die Auswahl schon etwas kleiner. Aber wir wurden fündig. Tafelspitz mit Bratkartoffeln. Mittlerweile füllte sich das Lokal. Das Essen schmeckte und an das Erdinger hatte ich mich schon in der Vergangenheit gewöhnt. 19.00 Uhr war Einlass für das Theater nebenan und man merkte den Lokalgästen an, ein Großteil wollte ins Theater. Zum Glück waren die Sitzplätze nummeriert, also keine Eile. Nach Speis und Trank machten wir uns dann auch auf den Weg ins Unbekannte – Gasthaus an der Themse – den im Flyer des Hauses war zu lesen:

Die knallharte Realität des Lebens ist nicht nur am Kaffeetisch der Familie Hesselbach zu finden oder im Schicksal des „ Mädchen Rosemarie „, sondern auch dort wo ein Menschenleben keinen Penny gilt, wo ein Gewaltverbrechen so alltäglich ist wie hierzulande ein Handkäs, wo arglos Mitmenschen nicht mit penetrantem Gebabbel malträtiert werden – sondern mit Harpunen, Pistolen und Giftkapseln.

„ Wenn Alison Rippier und Thomas Rausch quer durchs Publikum einen Unterwasserkampf in Taucher-Anzügen simulieren, weiss man: Hier sind begnadete Akteure am Werk „ ( FNP )

 Das Ensemble Stalburg Theater kehrt zurück in „ Das Gasthaus an der Themse „, in die Hafenspelunke „ Mekka „ mit Wirtin Mrs. Oaks, dem Gewürzhändler Gregor Gubanow, Scotland Yard-Inspektor Wade, einem harpunenmordenden Froschmann und vielen Zwielichtigen mehr.

Der Theatersaal fasste ca. 100 Personen, unsere Sitzplätze zweite Reihe ganz vorne in der Mitte. An der Rückfront eine riesige Theke. Diese wurde auch schon von Gästen belagert, denn man konnte hier sein Getränk aus der Gaststätte mitnehmen oder hier neu ordern. Also Wohnzimmer pur.

Pünktlich begann die Vorstellung, die erste Szene begann.

Ein harmloser Whiskyschmuggler wird tot auf seinem Boot gefunden, ermordet mit einer Harpune, dem Markenzeichen des mörderischen „ Hai „. Scotland Yard steht vor einem Rätsel. Bereits seit längerer Zeit verbreitet ein Verbrecher, der nach seinen Taten stets im Taucheranzug und mit einem Unterwasserschlitten durch die Londoner Kanalisation und die Themse entkommt, Angst und Schrecken und zum Schluss meldete ein Akteur „ Eine Schiffssirene „ im Chor das Ensemble: Trrrööööhhhhhhhhhhh.

Jetzt möchte ich natürlich nicht das ganze Theaterstück hier wiedergeben, denn Neugierige sollten auch noch ihren Spaß haben, aber was eindeutig das Publikum mitriss, die immer wiederkehrende Schiffssirene. Am Anfang nur vom Ensemble zum Schluss nur noch das Publikum.

Trrrrrrrrrrrrrrrrrööööööööööööööööööööhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh

Nach ca. 2 Stunden mit einer Pause war der Englische Schrecken zu Ende.

Eine Theatercrew die alles gab, die Requisiten waren handgemacht mit Beschriftung für jeden  Neuling zum Erkennen, eben bodenständiges Theater pur.

Uns rief die Heimat und so fuhren wir wieder über den Main. Ein Dankeschön an den Verein und für Diethelm: Ja, auch auf der anderen Seite gibt es Kultur.

Moni Lange

Wolfgang Sacher

 

PS: Textauszüge aus dem Programmheft – STALBURG THEATER  Programmheft 2017 –

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